Neue Forschungsergebnisse zu DHA und ARA: eine neue Strategie zur Förderung der Augengesundheit bei extrem frühgeborenen Kindern

DHA und ARA   verringern   das Risiko einer schweren Frühgeborenen-Retinopathie bei  extrem frühgeborenen Kindern

• Da sich die Neugeborenenversorgung   in den letzten Jahren weiterentwickelt hat, überleben kleinere und mehr Frühgeborene .¹ Mit dieser guten Nachricht geht die Herausforderung des Umgangs mit medizinischen Komplikationen einher, die mit Frühgeburt verbunden sind. Die Ernährung spielt eine Schlüsselrolle für die Gesundheit und Entwicklung dieser Säuglinge.  
• Die Frühgeborenen-Retinopathie (ROP) ist eine der häufigsten Ursachen für den Verlust des Sehvermögens im Kindesalter.³  In einer neuen Veröffentlichung von Hellstrom und Kollegen wird eine neuartige Strategie zur Verringerung des Risikos einer schweren ROP bei extrem frühgeborenen Kindern durch eine Supplementierung mit Arachidonsäure (ARA) in Kombination mit Docosahexaensäure (DHA) beschrieben.² 
•  Diese Ergebnisse untermauern die vorliegenden Erkenntnisse und die Übereinstimmung von renommierten pädiatrischen Ernährungsexperten über die Notwendigkeit einer ausgewogenen Versorgung von Säuglingen mit DHA und ARA , um   gesundes Wachstum und Entwicklung optimal zu unterstützen.^10,22

Retinopathie der Frühgeburt: Eine Komplikation der Frühgeburt

   ^{Dank der Fortschritte in der medizinischen Versorgung haben sich die Überlebensraten und die Ergebnisse von Frühgeborenen verbessert.1,4 Dennoch sind Komplikationen bei Frühgeburten nach wie vor häufig.5 Eine dieser Komplikationen, die Frühgeborenen-Retinopathie (ROP), ist eine Augenkrankheit, die durch eine abnorme Entwicklung der Blutgefäße in der Netzhaut verursacht wird und   in den schwersten Fällen zu Sehkraftverlust und Blindheit führen kann.6 Obwohl schwere ROP nur bei einem kleinen Prozentsatz aller Säuglinge auftritt, die eine ROP entwickeln, kann sie verheerende und lebenslange Auswirkungen haben.3,6 ROP wird mit einem verringerten Gehirnvolumen und schlechten Entwicklungsergebnissen in Verbindung gebracht, was darauf hindeutet, dass   shar}

ARA und DHA sind wichtige Fettsäuren für die Entwicklung von Augen und Gehirn  

Die wissenschaftlichen Belege für die entscheidende Rolle der langkettigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren (LC-PUFAs) omega-3 DHA und omega-6 ARA bei der Entwicklung des Gehirns und der Augen sowie der Immunfunktion im frühen Leben werden immer zahlreicher.^8-10 Während des dritten Trimesters der Schwangerschaft werden DHA und ARA selektiv von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen. So haben Frühgeborene   im Vergleich zu Terminkindern niedrigere DHA- und ARA-Spiegel, Fettsäuren , die für die gesunde Entwicklung und Funktion der Netzhaut und des Gehirns von entscheidender Bedeutung sind.^10-12 Tatsächlich wurden niedrige Blutspiegel von DHA und ARA mit einem erhöhten Risiko für bestimmte neonatale Krankheiten wie chronische Lungenerkrankungen, spät einsetzende Sepsis¹³ und ROP in Verbindung gebracht.¹⁵

Wissenschaftler vermuten, dass ein Mangel dieser Fettsäuren   das Risiko von Zellmembranschäden erhöhen und die normale Funktion der Blutgefäße beeinträchtigen kann;¹⁴ in der Tat scheinen diese Szenarien eine Rolle bei der Entwicklung von ROP zu spielen.^2,15

Ein neuer Ansatz zur Verringerung der ROP

Es wurden zwar Studien durchgeführt, um die Auswirkungen von LC-PUFAs auf die ROP zu bewerten, aber nur wenige haben sowohl DHA als auch ARA zusammen untersucht. Zu diesem Zweck untersuchten Hellstrom und Kollegen den Einfluss von DHA und ARA auf die Häufigkeit von schwerer ROP bei Frühgeborenen unter 28 Wochen Schwangerschaft. Die Forscher fanden heraus, dass eine Behandlung mit einer Kombination aus ARA und DHA in einem Verhältnis von 2:1 das Risiko einer schweren ROP um 50 % verringerte, verglichen mit der Standardbehandlung.  Außerdem waren die Blutspiegel von DHA und ARA bei den Säuglingen, die das Ergänzungsmittel erhielten, deutlich höher. Wichtig ist, dass es keine nennenswerten unerwünschten Wirkungen gab.²  

Diese Studie zeigt deutlich den Nutzen einer Ergänzung von ARA und DHA zusammen - und vor allem in einem Verhältnis von 2:1 - bei einer signifikanten Verringerung des ROP-Risikos bei extrem frühgeborenen Kindern. Sie ergänzt die vorhandenen Daten, die beschreiben, wie wichtig nicht nur die Menge, sondern auch das Gleichgewicht von DHA und ARA in der Säuglingsernährung ist.^2,8

Frühere Studien haben einen Zusammenhang zwischen niedrigem DHA- und ARA-Status und dem ROP-Risiko dokumentiert. In einer Studie waren niedrige ARA-Blutspiegel bei Frühgeborenen   stark mit der späteren Entwicklung von ROP¹⁵ und in anderen Studien war das Risiko einer schweren ROP oder einer behandlungsbedürftigen ROP bei Frühgeborenen, die entweder eine orale oder intravenöse (IV) DHA-Quelle erhielten, deutlich verringert.^16-17 

Im Gegensatz dazu haben andere Studien, die verschiedene Ergebnisse untersuchten , darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, sowohl DHA als auch ARA in ausgewogenen Mengen in der frühen Lebensphase zuzuführen. In klinischen Studien mit Termingeborenen und Frühgeborenen wurde berichtet, dass die ARA-Spiegel sinken, wenn DHA in gleicher oder höherer Menge als ARA verabreicht wird, und die funktionellen Vorteile, die mit der Supplementierung verbunden sind, verringert oder nicht durchgängig beobachtet werden.^19-21  

Ein kurzer Überblick über andere Daten unterstreicht die Bedeutung der Ergebnisse aus der Hellstrom Studie: die beobachteten positiven Ergebnisse sind das Ergebnis einer Intervention, bei der ARA und DHA zusammen und in einem idealen Verhältnis verwendet wurden.²

DHA und ARA zusammen: Der Schlüssel zu positiven Resultaten

ARA und DHA sind immer zusammen in der Muttermilch vorhanden und werden mit positiven funktionellen Ergebnissen in Verbindung gebracht. Kinderernährungsexperten empfehlen, der Säuglingsnahrung sowohl ARA als auch DHA in wirksamen Mengen zuzusetzen. In der Tat haben sich sowohl der Gehalt als auch das Verhältnis von ARA und DHA als Schlüsselfaktoren für positive Ergebnisse erwiesen.^10,22 

Medizinische Experten, die sich um Frühgeborene kümmern, sollten sich von den Ergebnissen der Studie von Hellstrom et al. ermutigen lassen, die über eine neuartige Strategie zur Verringerung des Risikos einer potenziell verheerenden Augenerkrankung bei extrem frühgeborenen Kindern berichtet: Eine Supplementierung mit ARA und DHA in einem Verhältnis von 2:1 kann das Risiko einer schweren ROP um 50 % verringern und gleichzeitig die Blutspiegel beider LC-PUFAs erhöhen. 

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