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Dezember 10, 2019
Sechsundzwanzig internationale Ernährungsexperten trafen sich, um die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über DHA und ARA zu bewerten und die durch die neue Verordnung aufgeworfenen Fragen zu untersuchen.
Die europäische Verordnung (EU 2016/127) schreibt vor, dass ab Februar 2020 alle in der Europäischen Union vermarkteten Säuglingsanfangsnahrungen (IF) und Folgenahrungen (FOF) 20-50 mg DHA/100 kcal (das entspricht 0,5-1 % der Gesamtfettsäuren) enthalten müssen. Arachidonsäure (ARA) bleibt jedoch ein optionaler Bestandteil und muss dem Endprodukt nicht zugesetzt werden. Dieser DHA-Gehalt ist höher als derjenige, der typischerweise in Muttermilch und in den gängigen Säuglingsnahrungsprodukten zu finden ist. Die neue Verordnung hat in der Säuglingsnahrungsindustrie und unter Ernährungsexperten erhebliche Bedenken ausgelöst, da sie als neuartiger Ansatz für die Zusammensetzung von IF und FOF angesehen wird und es keine glaubwürdigen Daten gibt, die die Sicherheit und Eignung für die Verwendung bei gesunden Säuglingen belegen.
Ein Positionspapier der European Academy of Paediatrics und der Child Health Foundation mit dem Titel "Sollte Säuglingsnahrung neben DHA auch Arachidonsäure enthalten?" wurde kürzlich im American Journal of Clinical Nutrition1 veröffentlicht. Das Positionspapier beschreibt die wichtigsten Ergebnisse und Schlussfolgerungen eines Treffens von 26 internationalen Ernährungsexperten, die zusammenkamen, um die aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu DHA und ARA zu bewerten und Fragen zu erörtern, die sich aus der Zusammensetzung von IF und FOF ergeben, die in der EU aufgrund der neuen Verordnung (EU 2016/127) zugelassen sind.
Das Expertenteam Nutritional Science and Advocacy (NSA) von dsm-firmenich hat das Positionspapier geprüft und die folgende Zusammenfassung der Expertenmeinungen erstellt.
DHA sollte mindestens 0,3 % der Gesamtfettsäuren ausmachen (der durchschnittliche Gehalt in Muttermilch weltweit), vorzugsweise jedoch 0,5 % der Gesamtfettsäuren (entspricht dem Mittelwert + einer Standardabweichung). Die Bereitstellung von DHA in Höhe von 0,5 % der Gesamtfettsäuren wurde bevorzugt, da dies den höheren Bedarf einiger Säuglinge decken würde, die Varianten in Genen tragen, die die Aktivität von Enzymen verringern, die für die Synthese von DHA und ARA entscheidend sind. Diese genetischen Varianten wirken sich stärker auf ARA als auf DHA aus und führen zu besonders niedrigen ARA-Spiegeln, ohne dass eine ARA-Quelle in der Nahrung vorhanden ist2,3. Nach Expertenmeinung ist es wahrscheinlich, dass das in der Muttermilch enthaltene ARA eine wichtige Rolle bei der Verringerung des Asthmarisikos und der verbesserten kognitiven Entwicklung spielt, die in Studien mit gestillten Säuglingen, die genetisch zu einer geringen ARA-Synthese veranlagt waren, festgestellt wurden.
Die Experten weisen darauf hin, dass noch nicht feststeht, wie hoch die minimale und optimale Zufuhr von ARA sein wird. Bei einem DHA-Gehalt von bis zu 0,64 % der Gesamtfettsäuren empfehlen sie jedoch, ARA in mindestens gleicher Menge wie DHA zuzusetzen, was der Empfehlung des Codex Alimentarius entspricht. Was das Verhältnis von DHA zu ARA betrifft, so deuten klinische Studien, in denen das Verhältnis von DHA zu ARA in der Säuglingsnahrung untersucht wurde, darauf hin, dass eine hohe DHA-Zufuhr ohne ausgewogene ARA-Konzentration bei Säuglingen unerwünschte Auswirkungen haben kann, wie z. B. eine geringere ARA-Konzentration im Hirngewebe, eine suboptimale Neuroentwicklung und potenziell negative Auswirkungen auf das Wachstum und die Immunentwicklung.
Die Sachverständigen verweisen auf das Vorsorgeprinzip, das in der Regel zur Anwendung kommt, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse nicht alle Unsicherheiten in Bezug auf mögliche Risiken beseitigen können. Die Experten der European Academy of Paediatrics und der Child Health Foundation empfehlen, Säuglinge nicht mit Säuglingsnahrung mit hohem DHA-Gehalt ohne Zusatz von ARA zu füttern, solange keine gründliche Evaluierung dieses neuartigen Ansatzes durch unabhängige wissenschaftliche Experten durchgeführt und bewertet wird.
dsm-firmenich unterstützt auch die Verwendung von DHA und ARA in Säuglingsnahrung in den Verhältnissen, die in der Muttermilch in der kritischen frühen Lebensphase vorkommen. dsm-firmenich arbeitet als Partner mit Herstellern von Säuglingsnahrungsprodukten zusammen, um Lösungen zu entwickeln, die ein gesundes Wachstum und eine gesunde Entwicklung von Säuglingen unterstützen.
Lesen Sie das vollständige Positionspapier, das im American Journal of Clinical Nutrition unter dem Titel "Should formula for infants provide arachidonic acid along with DHA? Ein Positionspapier der European Academy of Paediatrics und der Child Health Foundation".
Mehr über die wichtige Rolle von DHA und ARA im Säuglingsalter erfahren Sie auf der Website von dsm-firmenich zum Thema Ernährung im Kleinkindalter.
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